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VOLKSVERNICHTUNG ODER MEINE LEBER IST SINNLOS von Werner Schwab im Schauspielhaus Zürich

Premiere: Samstag, 17.9.2011, 20 Uhr, Schiffbau/Box. -----

Werner Schwabwirft einen Blick auf ein Mietshaus mit drei Parteien. Im Erdgeschoss wohnt die Frau Wurm mit ihrem verkrüppelten Sohn Herrmann, der – eigentlich zum Künstler berufen – sich nicht aus der quälenden Abhängigkeit von seiner Mutter zu befreien weiss.

Die alte Frau, von ihrem Sohn tyrannisiert, möchte ihn am liebsten „abmurksen“ und Herrmann, der als Kind missbraucht wurde, flüchtet sich in sadistische Vergewaltigungs- und Ermordungsphantasien.

Eine Etage höher hat der grobschlächtige Herr Kovacic mit seiner verschüchterten Frau und den

beiden ordinären Töchtern seine Wohnung. Als Frau Grollfeuer, die kettenrauchende bessere Dame und Herrin des Hauses, zu ihrem Geburtstag in die Beletage lädt, eskaliert der schwelende Konflikt zwischen den Hausbewohnern: Verachtung und Hass finden erst ihr Ende, als alle an einem vergifteten Kuchen von Frau Grollfeuer zu Tode kommen. Frau Grollfeuers Versuch, sich „in ein Verständnis hineinzutrinken“, ist gescheitert, die vollzogene Volksvernichtung die letzte Konsequenz, denn: „Das Furchtbarste, was es gibt, ist das Volk.“

VOLKSVERNICHTUNG ODER MEINE LEBER IST SINNLOS aus dem Jahr 1991 ist neben „Die Präsidentinnen“ Werner Schwabs bekanntestes Stück. Innerhalb kürzester Zeit avancierte der junge Grazer Autor zum erfolgreichsten und produktivsten Stückeschreiber seiner Zeit, heute zählen seine Texte zu den Klassikern der neueren deutschsprachigen Dramatik. Schwab, der in der Silvesternacht 1993/94 im Alter von 35 Jahren an den Folgen einer Alkoholvergiftung starb, gilt als Erfinder einer neuen Theaterkunstsprache – seine meist dem Kleinbürgertum entstammenden

Figuren sprechen seltsam grotesk, sie sind Produkte ihrer Sprache. Sinnverwirrend entlarvt diese das erbärmliche Leben der Menschen, doch hinter ihren Verrenkungen bietet sie auch Schutz.

Regie Heike M. Goetze

Bühne Bettina Meyer

Kostüme Inge Gill Klossner

Choreographie Salomé Schneebeli

Licht Gerhard Patzelt

Dramaturgie Meike Sasse

Mit:

Herrmann Wurm Patrick Güldenberg

Frau Wurm Nicolas Rosat

Frau Kovacic Miriam Maertens

Herr Kovacic Ludwig Boettger

Desirée Milian Zerzawy

Bianca Franziska Machens

Frau Grollfeuer Isabelle Menke

Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box:

19./ 21./ 23./ 29./ 30. September, jeweils 20 Uhr

1. Oktober, 20 Uhr

2. Oktober, 19 Uhr

Weitere Vorstellungen sind in Planung.

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