Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„ZETTELS TRAUM“ - Ein barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment - Theater Hagen„ZETTELS TRAUM“ - Ein barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment...„ZETTELS TRAUM“ - Ein...

„ZETTELS TRAUM“ - Ein barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment - Theater Hagen

Premiere am 3. September 2022 um 19.30 Uhr im Opus

Ein barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment, inspiriert durch „Zettel‘s Traum“ von Arno Schmidt und Texten von Edgar Allan Poe mit Musik von Thomas Tallis, John Dowland, Benjamin Britten, Michel van der Aa, Clara Iannotta und Pat Metheny.

 

Copyright: Arno Schmidt Stiftung

Von niemandem (wirklich) gelesen, erntet das Mammutwerk „Zettel‘s Traum“ von Arno Schmidt doch immer wieder Bewunderung in Deutschland, denn seit seinem Erscheinen 1970 gilt es als „Gipfel aller literarischen Esoterik und Hermetik“. Dabei ist eigentlich nur die spießige deutsche Provinz der 1960er Jahre porträtiert: Paul und Wilma Jacobi sind mit der 16-jährigen Tochter Franziska zu Besuch beim Freund der Familie, Daniel Pagenstecher, der sich – englischer Philologe wie Paul selbst – auf den amerikanischen Dichter und Gruselgeschichten-Fabulierer Edgar Allan Poe spezialisiert hat. Man isst, geht spazieren, philosophiert und pseudo-wettstreitet um die beste Ausdeutung von Leben und Werk Poes. Und eine erotische Verführung Daniels durch Franziska zwischen den Einmachgläsern wird gerade noch vermieden, so dass sexuelle Höhepunkte nur in wahnwitzigen Traumphantasien aller vier Platz finden.

Schmidts „Zettel‘s Traum“-Konstellation bietet nun den Rahmen für eine musiktheatralische Inszenierung von Motiven aus Werken von Poe, so beispielsweise „Das verräterische Herz“, „Grube und Pendel“ und auch der berühmte „Rabe“. Wie schon bei der ersten Produktion dieser Reihe, „Ovids Geschichten“ in 2021, wird auch bei „Zettels Traum“ die Musik eine Zeit- und Genrereise darstellen vom Liedschaffen John Dowlands über den Jazz des späten 20. bis zur zeitgenössischen Musik des 21. Jahrhunderts.

Intendant Francis Hüsers konzipierte und inszenierte dieses Stück, Sophia Lindemann und Annabell Maria Schmidt gestalteten Bühne und Kostüme, Lukas Ludwig, Jan Michelbach das Licht, Gilles Welinski die Choreographie und Rebecca Graitl wirkte als Dramaturgin. Auf der Bühne agieren Ralf Grobel, Kristina Günther, Kenneth Mattice, Elizabeth Pilon sowie Shotaro Kageyama, Evgeny Selitsky (Violine), Ursina Staub (Viola), Reinis Apsitis (Violoncello), Atsuhiko Iwabuchi (Kontrabass), Tomasz Zawierucha (Gitarre/Laute), Volker Reichling (Schlagwerk).
Die Produktion „Zettels Traum“ gehört zum Projekt „Jede*r Schüler*in ins Theater Hagen“, innerhalb dessen, finanziert vom Theaterförderverein Hagen e.V., (Schul-)Gruppen ein kostenloser Besuch einer der Vorstellungen dieses Werkes ermöglicht wird (Kontakt: gruppen@theaterhagen.de).

Weitere Vorstellungen: 4.9. und 11.9.2022 (jeweils 18.00 Uhr)

Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn

__________________________________
Reservierungen und Karten an der Theaterkasse (dienstags bis freitags von 10.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn), per Telefon (02331 / 207-3218), per E-Mail (theaterkasse@stadt-hagen.de) oder online über die Webseite (www.theaterhagen.de).         

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑