Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Arlecchino" & "Cavalleria rusticana" im Theater Görlitz"Arlecchino" & "Cavalleria rusticana" im Theater Görlitz"Arlecchino" &...

"Arlecchino" & "Cavalleria rusticana" im Theater Görlitz

OPERN-DOPPELABEND! Premiere am 10.11.2007 um 19:30 Uhr

In deutscher Sprache mit deutschen und polnischen Übertiteln

Musikalische Leitung: GMD Eckehard Stier

Regie: Henriette Sehmsdorf

Arlecchino oder Die Fenster

Ein theatralisches Capriccio in einem Akt von Ferruccio Busoni

Worte vom Komponisten

Den Doppelabend eröffnet das tragik-komische Capriccio Arlecchino von Ferruccio Busoni (1866 – 1924). Die Aufsehen erregende Uraufführung am Züricher Stadttheater 1917 dirigierte der Komponist höchstpersönlich. Busonis Einakter stellt ein Unikum der Opernliteratur dar: Die Rolle des Titelhelden Arlecchino ist einem Sprecher anvertraut, welcher nur ein kleines „Lied“ hinter der Bühne zu singen hat. Ansonsten ist er Macher und Kommentator seiner eigens inszenierten Musikkomödie.

Busonis Komposition ist eine köstliche Parodie der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts im Stile der Kollegen Rossini und Donizetti. Aber auch Beethoven und sogar Mozarts Don Giovanni blinzeln ab und an verschmitzt durch die Partitur. Das Werk ist in vier Sätze untergliedert und erinnert entfernt an den Aufbau einer Sonate: Zwei überwiegend schnelle Ecksätze umrahmen einen Marsch und einen lyrisch getragenen Satz.

Handlung

Betrogener Ehemann, fremd dem eignen Lose,

Rivalen, um ein zweites Weib in Streit;

Blutiger Zweikampf folgt, daran sich lose

Landläufige Weisheit und Betrachtung reiht;

Ein grader Mann in buntgeflickter Hose

Greift hurtig-keck in die Begebenheit;

So spiegelt sich die kleine Welt im kleinen;

was lebend wahr, will nachgeahmt erscheinen.

(aus: Arlecchinos Ansprache an das Publikum, Prolog)

&

Cavalleria rusticana

Sizilianische Bauernehre

Melodram in einem Aufzug von Pietro Mascagni

Dichtung von Giovanni Targioni-Tozzetti und Guido Menasci

Die Erfolgsgeschichte des Operneinakters Cavalleria rusticana des italienischen Komponisten Pietro Mascagni (1863 – 1945) liest sich wie ein Märchenbuch: Ein junger Student reicht 1890 ein Opern-Manuskript bei einem Kompositionswettbewerb ein, gewinnt diesen und die umjubelte Uraufführung im Mai desselben Jahres am Teatro Costanzi in Rom macht den bisher völlig unbekannten Pietro Mascagni über Nacht zum Superstar der Opernwelt. Seit diesem besagten Jahr ist der Einakter Cavalleria rusticana – daraus weltberühmt das Sinfonico intermezzo – von den Spielplänen der Alten und Neuen Welt nicht mehr wegzudenken. Die Geburtsstunde der Oper kreierte neben dem überwältigenden Publikumserfolg auch einen völlig neuartigen Stil: das realistische MusiktheaterVerismus genannt. Merkmal hierfür ist die naturalistische Darstellung von Grausamkeiten und sozialen Missständen. Der Komponist traf den Nerv der Zeit.

Handlung

Ein sizilianisches Dorf am Ostermorgen des Jahres 1880. Die Bäuerin Santuzza, welche von Turridu verführt wurde, ist verzweifelt, als sie herausfindet, dass er sich wieder seiner früheren Geliebten Lola zugewandt hat. Diese ist jedoch inzwischen mit dem Fuhrmann Alfio verheiratet. Als ein letzter Versuch der verletzten Santuzza scheitert, den Geliebten zurückzugewinnen, erzählt sie Alfio von der Beziehung. Dieser schwört Rache und fordert Turridu zum Duell auf. Wenig später wird Turridu von Alfio erstochen.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ATMENDE SKULPTUREN -- Stuttgarter Ballett in der Saison 2025/2026

Tänzerische Vielfalt wird großgeschrieben! "Oh Dear" von Fabio Adorisio, Choreograf und Solist des Stuttgarter Balletts, beschäftigt sich mit der unheimlichen Welt von Franz Kafka. Inspiriert vor…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHAUSPIEL VON PETER WEISS IM LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG - die nächste Saison im Schauspiel Stuttgart

Ein interessantes Programm mit ungewöhnlichen Spielorten bietet das Schauspiel Stuttgart in der nächsten Saison an.  

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHWEBENDE MELODIELINIEN -- Neue CD "Farasha" mit Sindy Mohamed (Viola) bei Berlin Classics

Dass auch die Viola als Instrument einen durchaus geheimnisvollen Zauber besitzt, beweist diese Neuaufnahme. Hier wird die Metamorphose eines Schmetterlings musikalisch dargestellt. "Farasha" ist…

Von: ALEXANDER WALTHER

VIRTUOSE LÄUFE UND KOLORATUREN -- Neue CD mit der Mezzosopranistin Megan Kahts bei Solo Musica/

Auf dieser CD lernt man die beiden Barockkomponisten Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse noch näher kennen. Sie waren zwei berühmte Meister, die nicht nur durch die Wechselbeziehung zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

PLÄDOYER FÜR EINEN UNTERSCHÄTZTEN -- Neue CD mit Orchesterwerken von Max Reger beim Label Ondine

Zu Recht kann man sagen, dass Max Reger als Komponist immer noch unterschätzt ist. Dies beweist einmal mehr die interessante Neuaufnahme mit Vier Tondichtungen nach Arnold Böcklin op. 128 sowie "Eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche