Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Ballett am Rhein: b.07Ballett am Rhein: b.07Ballett am Rhein: b.07

Ballett am Rhein: b.07

Premiere 19. Februar 2011, um 19.30 Uhr im Opernhaus Düsseldorf

 

Hans van Manen: Compositie

Regina van Berkel: Frozen Echo (Uraufführung)

Martin Schläpfer: Robert Schumann Tänze (Uraufführung

Hans van Manen: „Compositie“

Hans van Manen zählt zu den bedeutendsten Choreographen unserer Zeit. Die Spannbreite seiner künstlerischen Möglichkeiten ist unendlich, seine Musikalität unbestechlich. Nach den „Frank Bridge Variations“ nimmt das Ballett am Rhein mit der 1994 beim Holland Festival uraufgeführten „Compositie“ ein weiteres Werk des Niederländers in sein Repertoire: Eine mitreißende Hommage an Hans van Manens Landsmann Piet Mondrian.

Wenn sich der Vorhang hebt, wird sofort offensichtlich: In diesem Ballett geht es um perfekte Spiegelungen. Zu den lässig-lasziven, Blue-Hour-Stimmung verbreitenden Klängen von John Adams’ Klavierkonzert „Eros Piano“ treiben acht Tänzerinnen und Tänzer ausgeklügelte Symmetrie-Effekt soweit auf die Spitze, dass wir schließlich nicht mehr wissen, ob das, was wir auf der Bühne erleben, eine verblüffend-faszinierende Realität ist – oder ob wir selbst es sind, die alles doppelt sehen.

Musik „Eros Piano“ für Kammerorchester und Klavier von John Adams sowie „Madame Press died last week at ninety“ von Morton Feldman

Choreographie Hans van Manen

Musikalische Leitung Catherine Rückwardt

Bühne und Kostüme Keso Dekker

Licht Joop Caboort

Einstudierung Arlette van Boven

Klavier Dirk Wedmann Orchester Düsseldorfer Symphoniker

——

Regina van Berkel: „Frozen Echo“ (Uraufführung)

Zusammen mit dem Komponisten Theo Verbey und dem Installationskünstler Dietmar Janeck ist die Niederländerin Regina van Berkel in ihrer ersten Choreographie für das Ballett am Rhein in einen intensiven Prozess gegenseitiger Wechselwirkungen zwischen Tanz, Musik, Bühne und Licht eingetaucht: Wie „Echos“ reagieren die einzelnen Parameter aufeinander und setzen sich mit den Schattenseiten des menschlichen Lebens auseinander.

Der Komponist Theo Verbey überschrieb für dieses neue Ballett ein älteres Werk: die 2004 entstandene Partitur „Shaduw“ arbeitete er weiter aus und „schattierte“ sie durch zusätzliche Instrumente anders. Auch auf musikalischer

Ebene ist „Frozen Echo“ also eine Uraufführung. Regina van Berkel zählt zu den interessantesten Choreographinnen ihrer Generation. Ihre Ballette entstanden für Compagnien wie u. a. das Nederlands Dans Theater, Ballett Freiburg Pretty Ugly, Ballet Gulbenkian Lissabon, Göteborg Ballet, die Rotterdamse Dansacademie, das Holland Dance Festival und das Schweizer Festival Steps. Als Tänzerin arbeitete sie viele Jahre intensiv mit William Forsythe und seinem Frankfurter Ballett, aber auch mit solch unterschiedlichen Persönlichkeiten wie mit Jan Fabre und Saburo Teshigawara zusammen. Mit einem für sich selbst kreierten Solo für das Holland Dance Festival wagte sie 1998 den Schritt von der Tänzerin zur Choreographin und legte zugleich das Fundament ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Installationskünstler

Dietmar Janeck. Mehrere Auszeichnungen ehrten sie als Tänzerin und Choreographin.

Musik „Schaduw“ von Theo Verbey (Uraufführung der revidierten und erweiterten Fassung 2011)

Choreographie Regina van Berkel

Musikalische Leitung Catherine Rückwardt

Bühne und Licht Dietmar Janeck

Kostüme Regina van Berkel

Orchester Düsseldorfer Symphoniker

——

Martin Schläpfer: „Robert Schumann Tänze“

Als ein Sich-Messen mit einem Giganten bezeichnete Martin Schläpfer ebenso tollkühn wie ehrfürchtig vor einigen Jahren die Erarbeitung seines Balletts „Gota de Luz“ auf Beethovens 7. Sinfonie. Seither hat ihn die Auseinandersetzung mit dieser ebenso komplexen wie großdimensionierten Instrumentalgattung nicht mehr losgelassen. Nun hat er sich die sogenannte „Rheinische“ 3. Sinfonie von Robert Schumann vorgenommen. „Ich wüsste kaum eine Stadt, der hiesigen zu vergleichen – von einem so frischen künstlerischen Geist fühlt man sich hier angeweht“, berichtete Schumann im September 1850 über seinen neuen Wirkungsort Düsseldorf – eine anfängliche Hochstimmung, die auf die Komposition seiner „Rheinischen“ sicher mit eingewirkt haben dürfte und ihn zu einem ganz eigenen Meisterwerk romantischer Sinfonik inspirierte. Volkslied, Choral, Tanz, Zeremonie, Überschwang und grüblerischer Ernst – dies alles stellt er in den ersten vier Sätzen in musikalischen Bildern von größter poetischer Intensität vor, um es im Finale grandios zusammenzuführen: die Widerspiegelung des Lebens im musikalischen Material.

Musik Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 („Rheinische“) von Robert Schumann

Choreographie Martin Schläpfer

Musikalische Leitung Catherine Rückwardt

Bühne Thomas Ziegler

Kostüme Nelly van de Velden

Licht Thomas Diek

Orchester Düsseldorfer Symphoniker

——

Aufführungen von „b.07“ im Opernhaus Düsseldorf:

Sa 19.02. – 19.30 Uhr (Premiere) / So 20.02. – 18.30 Uhr / Sa 26.02 – 19.30 Uhr / So 27.02. – 18.30 Uhr /

Do 03.03. – 19.30 Uhr / Fr 04.03 – 19.30 Uhr / So 06.03 – 18.30 Uhr / Sa 12.03. – 19.30 Uhr /

Sa 19.03. – 19.30 Uhr / Do 24.03. – 19.30 Uhr

 

Ballettwerkstatt: So 13.02. – 18.30 Uhr im Opernhaus Düsseldorf (Eintritt frei)

 

Tickets und Informationen: Opernshops Düsseldorf und Duisburg, Tel. 0211.89 25 211, www.ballettamrhein.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 22 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑