In Martin Schläpfers neuem Ballettprogramm b.24, das ausschließlich im Theater Duisburg zu erleben ist, reihen sich choreographische Superlative der aktuellen Tanzszene aneinander.
Die ehemalige Tänzerin und seit 2001 international erfolgreiche Choreographin Young Soon Hue eröffnet den Abend mit der Uraufführung „Illusion“. Zu Musik des jüngst mit dem kanadischen Glenn Gould-Preis ausgezeichneten Minimal-Art Komponisten Philip Glass schuf Hue ein Kaleidoskop aus Bildern zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihr Stück kreist um die Gedanken der Rückschau auf das eigene Leben, befasst sich mit Reflexionen und Tagträumereien darüber, was geschehen wäre, wenn der eingeschlagene Weg ein anderer gewesen wäre.
ILLUSION (Uraufführung)
Young Soon Hue
MUSIK Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester von Philip Glass
Choreographie Young Soon Hue
Musikalische Leitung Wen-Pin Chien
Bühne und Kostüme Keso Dekker
Licht Volker Weinhart
Solo-Violine Siegfried Rivinius
Solo-Violoncello Friedemann Pardall
Tänzerinnen Sachika Abe, Ann-Kathrin Adam, Camille Andriot, Doris Becker, Wun Sze Chan, Mariana Dias, Feline van Dijken, Sonia Dvorak, Alexandra Inculet, Yuko Kato, So-Yeon Kim, Louisa Rachedi, Claudine Schoch
Tänzer Rashaen Arts, Andriy Boyetskyy, Paul Calderone, Jackson Carroll, Michael Foster, Filipe Frederico, Philip Handschin, Marquet K. Lee, Sonny Locsin, Marcos Menha, Bruno Narnhammer, Chidozie Nzerem, Alexandre Simões
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Mit Marco Goecke ist es Martin Schläpfer gelungen, einen der derzeit gefragtesten Choreographen für eine neue Kreation zu gewinnen. „Lonesome George“ nennt er seine Uraufführung auf die Kammersinfonie op. 110a von Schostakowitsch nach jener 2012 auf den Galapagos verstorbenen Riesenschildkröte. Goecke selbst bemerkte dazu: „Lange hatte man gedacht dass George der letzte seiner Art gewesen sei, aber es gibt doch noch zumindest verwandte Exemplare. Die Geschichte könnte als Allegorie meiner Choreographie gelesen werden: Auch in ihr scheinen die Tänzer manchmal allein zu sein, aber eigentlich sind sie es nicht. Es gibt noch Hoffnung.“
LONESOME GEORGE (Uraufführung)
Marco Goecke
MUSIK Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 von Dmitri Schostakowitsch in der Bearbeitung als Kammersinfonie für Streichorchester op. 110a von Rudolf Barschai
Choreographie Marco Goecke
Musikalische Leitung Wen-Pin Chien
Bühne und Kostüme Michaela Springer
Licht Udo Haberland
Dramaturgie Nadja Kadel
Tänzerinnen Marlúcia do Amaral, Camille Andriot, Wun Sze Chan, Mariana Dias, Nathalie Guth
Tänzer Christian Bloßfeld, Martin Chaix, Sonny Locsin, Marcos Menha, Bruno Narnhammer, Alexandre Simões
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Den Schlussteil des Programms gestaltet Amanda Miller, die bereits in der Spielzeit 2012/13 mit ihrer Uraufführung „Crop“ ein Stück für das Ballett am Rhein schuf. Die Amerikanerin tanzte viele Jahre bei William Forsythe in Frankfurt und gründete schließlich mit Pretty Ugly ihre eigene Company. Für ihre Uraufführung „Voices Borrowed“ ließ sie sich von einer Bearbeitung inspirieren, die Schönberg im amerikanischen Exil von Händels Concerto grosso op. 6 Nr. 7 anfertigte: „Schönberg ist mit der Musik von Händel umgegangen, wie ich mit meinem klassischen Tanzstil umgehe. Wie er sich Händels ‚Stimme ausleiht‘, entleihe ich mir auch aus dem klassischen Ballett Elemente, baue auf sie auf und verändere sie, damit etwas Neues entsteht“.
VOICES BORROWED (Uraufführung)
Amanda Miller
MUSIK Largo aus dem Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7 von Georg Friedrich Händel sowie Konzert für Streichquartett und Orchester B-Dur nach Georg Friedrich Händels Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7 von Arnold Schönberg
Choreographie Amanda Miller
Musikalische Leitung Wen-Pin Chien
Bühne Claus Stump
Kostüme und Licht Amanda Miller, Claus Stump
Musikalische Beratung der Choreographin und Dramaturgie Mark Fasshauer
Violine 1 Siegfried Rivinius
Violine 2 Matthias Bruns
Viola Mathias Feger
Violoncello Friedemann Pardall
Tänzerinnen Sachika Abe, Camille Andriot, Doris Becker, Wun Sze Chan, Feline van Dijken, Sonia Dvorak, Yuko Kato, Helen Clare Kinney, Claudine Schoch, Virginia Segarra Vidal
Tänzer Paul Calderone, Jackson Carroll, Martin Chaix, Philip Handschin, Richard Jones, Marquet K. Lee, Sonny Locsin, Alexander McKinnon, Alban Pinet, Boris Randzio
Den musikalischen Part des Abends übernehmen die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Wen-Pin Chien.
Vorstellungen im Theater Duisburg:
Fr 08.05. 19.30 Uhr | Mi 13.05. 19.30 Uhr | So 17.05. 15.00 Uhr | Sa 23.05. 19.30 Uhr | Fr 29.05. 19.30 Uhr | Fr 19.06. 19.30 Uhr | Fr 26.06. 19.30 Uhr
Die Ballettwerkstatt am Dienstag, 5. Mai, um 18.00 Uhr, im Theater Duisburg gibt mit Probenausschnitten aus „Illusion“ Einblicke in das neue Ballettprogramm. Als Gesprächspartner der Dramaturgin Anne do Paço haben sich Young Soon Hue, Amanda Miller und Marco Goecke angekündigt. Der Eintritt ist frei.
Karten und weitere Informationen sind erhältlich in den Opernshops Duisburg und Düsseldorf, unter Tel. 0203.940 77 77 // 0211.89 25 211, sowie über www.ballettamrhein.de