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"Die Griechische Passion" von BOHUSLAV MARTINŮ, Städtische Bühnen Osnabrück

Premiere Freitag, 29.04.2022 um 19:30 Uhr, Theater am Domhof

In einem griechischen Dorf werden für das österliche Passionsspiel die Rollen verteilt. Mitten in die Vorbereitungen trifft eine Gruppe Flüchtlinge ein. Aus ihrer Heimat vertrieben, bitten sie um Schutz und Zuflucht. Die Dorfgemeinschaft reagiert gespalten: Während die Mehrheit die Schutzsuchenden abweist, solidarisieren sich die Passionsdarsteller immer mehr mit ihnen, allen voran der Schafhirte Manolios, der den Jesus spielen soll.

 

Copyright: Portraitfoto BOHUSLAV MARTINŮ

Er kämpft um die Nächstenliebe der Dorfbewohner und fordert damit den Unmut des Priesters Grigoris heraus, der seine Macht im Dorf bedroht sieht. Er exkommuniziert Manolios und hetzt die Gemeinde gegen ihn auf. Eine hochexplosive Lage entsteht, die in eine Katastrophe mündet.

Bohuslav Martinůs Griechische Passion ist schon vom Stoff her ein Werk der Stunde: eine zeitgenössische Volksoper, die ins Hier und Heute weist. Sie gemahnt daran, (christliche) Nächstenliebe nicht nur zu behaupten, sondern aktiv zu leben. Der Komponist wusste, wovon er sprach: Als junger Mann verließ er seine böhmische Heimat, um in Paris Musik zu studieren. Die wechselnden weltpolitischen Verhältnisse ließen ihn unter anderem nach Amerika und in die Schweiz emigrieren und machten eine Rückkehr in die von ihm so geliebte Heimat für immer unmöglich. Er war bis zu seinem Tod 1959 auf die Unterstützung von Freunden und Bekannten angewiesen.

Die Griechische Passion gilt als Martinůs reifste Partitur. Für dieses aufwühlende Werk hat er eine Tonsprache entwickelt, die viele Gegensätze zu einem stimmigen Ganzen vereint: modern und archaisch, leidenschaftlich und lyrisch; zeitgenössisch – ja, aber nie verkopft.

Musikalische Leitung: Andreas Hotz
Nachdirigat: Daniel Inbal
Inszenierung: Philipp Kochheim
Bühne und Kostüme: Uta Fink
Choreinstudierung: Sierd Quarré, Anna Milukova
Dramaturgie: Juliane Piontek
Theatervermittlung: Paula Römer
Regieassistenz, Abendspielleitung: Barbara Hamalova
Ausstattungsassistenz: Pauline Obermeyer
Inspizienz: Stephanie Schümann
Übertitelinspizienz: Sanja Matea Färber/Steven Kuhlmann/Theodor Rupp
Musikalische Einstudierung: Cecile Sagnier, Alma Shaikimova, Markus Lafleur
Bühnenmeister: Tobias Prief
Beleuchtung: Julian Rickert

Priester Grigoris: Rhys Jenkins
Ladas: Tomas Vaitkus
Michelis: Martin Lechleitner
Kostandis/Baritonstimme/Captain: Jan Friedrich Eggers
Dmitri: Ji-Seong Yoo
Yannakos/Schulmeister: Aljoscha Lennert
Manolios: James Edgar Knight
Panait: Mark Hamman
Nikolios: Tobias Bialluch
Andonis: Jong-Bae Bu
Witwe Katerina: Susann Vent-Wunderlich
Lenio: Julie Sekinger
Priester Fotis: Erik Rousi
Despinio: Chihiro Meier-Tejima
Alter Mann/Archon: Mikolaj Bonkowski
Altes Weib: Olga Privalova

Opernchor des Theaters Osnabrück
Extrachor des Theaters Osnabrück
Kinderchor des Theater Osnabrück
Osnabrücker Symphonieorchester

 

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