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Engelbert Humperdincks »Hänsel und Gretel« an der Staatsoper Unter den Linden Berlin

Premiere am Freitag, dem 8. Dezember 2017 um 19:30 Uhr

Humperdincks Werk überführt das bekannte Märchen in eine humorvolle Erzählung, die auch dank ihres kompositorischen Tiefgangs weit über die Ansprüche einer einfachen Kinderoper hinaus geht. Mit großer Poesie thematisiert sie die Ängste und Wünsche einer in ärmlichen Verhältnissen lebenden Familie, deren jüngste Mitglieder den Verlockungen der bösen Hexe widerstehen.

 

Weil die Kinder des armen Besenbinders statt im Haushalt zu helfen lieber spielen und toben und dabei versehentlich das einzige Lebensmittel verschütt geht, das die Mutter ihnen anbieten kann, schickt sie Hänsel und Gretel als Wiedergutmachung zum Beerenpflücken in den Wald. Dort aber begegnet das Geschwisterpaar nicht nur gutmütigen Gestalten wie dem Sand- und dem Taumännchen, sondern auch der Hexe vom Ilsenstein, die sie in ihr von Leckereien strotzendes Häuschen einlädt …

Dank der phantasievollen Kombination von kinderliedhaft- naiven Melodien, zauberhafter Naturromantik und kunstvoller Klangfarbenmalerei sowie leitmotivisch gearbeiteten, großen sinfonischen Klangwogen wie man sie aus Richard Wagners Musikdramen kennt, gelang dessen einstigem Mitarbeiter Humperdinck mit »Hänsel und Gretel« der Durchbruch als Opernkomponist. Das »Kinderstuben-Weihfestspiel«, wie er das anfängliche Singspiel seiner Schwester Adelheid Wette nannte, wurde zu einer humorvollen Erzählung, die mit großer Poesie die Ängste und Phantasien der Kleinen und Großen thematisiert und schließlich auch dank des kompositorischen Tiefgangs weit über die Ansprüche einer einfachen Kinderoper hinauswuchs.

Ein Stoff, der für den großen Künstler Achim Freyer geradezu wie gemacht scheint: In seiner kunstvoll-bunten Inszenierung für alle Altersklassen zeichnet er phantasiereich und mit Humor die Charaktere nach – nicht ohne darin auch Querverweise für die Erwachsenen zu verstecken und u. a. die Verführung von Kindern zum Konsum durch weltumspannende Konzerne zu thematisieren.

Text von Adelheid Wette nach dem Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm

  • Musikalische Leitung Sebastian Weigle
  • Inszenierung, Bühnenbild, Kostüme Achim Freyer
  • Mitarbeit Regie Geertje Boeden
  • Mitarbeit Bühne und Kostüme Petra Weikert
  • Licht Sebastian Alphons, Achim Freyer
  • Video Jakob Klaffs, Hugo Reis
  • Einstudierung Kinderchor, Vinzenz Weissenburger
  • Dramaturgie Elena Garcia Fernandez, Larissa Wieczorek
     
  • Peter, ein Besenbinder Roman Trekel
  • Gertrud, sein Weib Marina Prudenskaya
  • Hänsel Katrin Wundsam
  • Gretel Elsa Dreisig
  • Die Knusperhexe Stephan Rügamer
  • Sandmännchen Corinna Scheurle
  • Taumännchen Sarah Aristidou
  • KINDERCHOR DER STAATSOPER UNTER DEN LINDEN
  • STAATSKAPELLE BERLIN

Weitere Vorstellungen am 11., 12., 23., 25. und 29. Dezember 2017 - Staatsoper Unter den Linden

Am 16. Dezember veranstaltet die Junge Staatsoper um 14 Uhr anlässlich der Premiere einen Familienworkshop, bei dem sich Kinder von 8 bis 14 Jahren und ihre Eltern (bzw. Großeltern oder Paten) gemeinsam auf den Besuch einer Vorstellung vorbereiten können. Am 23. und 29. Dezember finden jeweils um 15 Uhr zwei Familienvorstellungen von »Hänsel und Gretel« statt, bei denen Kinder und junge Erwachsene unter 18 Jahren auf allen Plätzen nur 10 Euro zahlen, für die Eltern gilt der Originalpreis.

Das Bild zeigt Engelbert Humperdinck

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