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Kunstfest Weimar 2019 - "Das Weimar-Jahr"

Vom 21.8. bis 7.9.2019

Thüringens größtes und deutschlandweit renommiertes Festival für zeitgenössische Künste bietet eine aktuelle und dezidiert politische Rezeption und Reflektion der Weimarer Kulturgeschichte. Thema des zum 30. Mal ausgerichteten Kunstfest Weimar ist »2019 - das Weimar Jahr«, das sich in thematischen Clustern spielerisch den verschiedenen, historisch bedeutsamen Jahrestagen der Weimarer Stadt- und Geistesgeschichte widmet.

 

Das Programm umfasst 2019 insgesamt 22 szenische Projekte, acht Installationen, sieben Konzerte – darunter zehn Uraufführungen und sieben deutsche Erstaufführungen. Erstmals wird es ein »Festival im Festival« geben: vom 26.8.-6.9. zeigen das Kunstfest und das Lichthauskino neun Stummfilme mit Live-Musik. Hinzu kommt ein umfangrei-ches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen, und Lesungen.
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Mit der Uraufführung von Nurkan Erpulats sozialer Skulptur »Reichstags-Reenactment« wird am 21. und 22.8. das Kunstfest eröffnet. Im Rahmen des partizipativen Auftakt-Projektes werden Weimarer Bürger*innen und Vertreter*innen des öffentlichen Lebens kurze Ausschnitte aus Reden der Weimarer Nationalversammlung und des Berliner Reichstags bis 1933 vortragen. Unter anderem werden einige prominente Politiker wie der Thüringer Ministerpräsident Bodo-Ramelow und sein Parteifreund Gregor Gysi, die Thüringer Finanzministerin Heike Taubert, CDU-Landtagspräsidentin Birgit Diezel und die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckhardt mit von der Partie sein.
Bariton-Weltstar Matthias Goerne - Kunstfest-Botschafter - wird im Laufe des Abends mehrfach gesanglich intervenieren. Der erste Abend wird in einen Freiluft-Ball mit Live-Musik auf dem Theaterplatz ausklingen.

Das Kunstfest-Programm sieht bis 7.9.2019 zehn Uraufführungen und sieben deutsche Erstaufführungen von szenischen Projekten, Installationen und Choreographien vor, u.a. von prominenten Künstlern wie Katie Mitchell, Benjamin Verdonck und Kettly Noel. Im musikalischen Programm kann man sich auf die Uraufführung der »Sinfonia di due mondi« von Georg Alexander Albrecht gespielt von der Staatskapelle Weimar und zwei weitere Uraufführungen freuen.

Das Programm des größten mitteldeutschen Kunst-Festivals umfasst insgesamt 22 szenische Projekte, acht Installationen, sieben Konzerte und erstmals auch ein Festival im Festival mit neun Stummfilmabenden mit Live-Musik. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Diskussionen, und Lesungen. Das Festival wird am 7.9. ebenso prominent enden, wie es begonnen hat: Matthias Goerne wird im Rah-men eines Liederabends ein neu geschaffenes, großrahmiges Werk des weltberühmten zeitgenössischen Malers Georg Baselitz interpretieren, das an diesem Abend erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Thema des zum 30. Mal ausgerichteten Kunstfest Weimar ist »2019 -  
das Weimar-Jahr«, das sich in thematischen Clustern spielerisch den verschiedenen, historisch bedeutsamen Jahrestagen der Weimarer Stadt- und Geistesgeschichte wid-met: Bauhaus-Gründung und Verabschiedung der Weimarer Reichsverfassung, 200. Jubiläum der Veröffentlichung von Goethes »West-östlicher Divan«. Hinzu kommen Gedenktage wie 80 Jahre Ausbruch des Zweiten Weltkrieges oder 30 Jahre Mauerfall.

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Mit dem Schumann-Projekt » Zauberland« wird eine neue Arbeit von Katie Mitchell am DNT (24.+25.8.) ihre internationale Premiere erleben. In der am legendären Pariser Theater Bouffes Du Nord uraufgeführten Produktion werden Heinrich Heines romanti-sche Sprachbilder aus dem Liederzyklus »Dichterliebe« mit der Sehnsucht eines Kriegs-flüchtlings nach der »heilen Welt« in der »Festung Europa« kurzgeschlossen.

Falk Richter stellt sich mit seiner schon im Titel programmatischen Arbeit
»I am Europe« vom Nationaltheater Straßburg am 29.8. erstmals in Weimar vor.

Das Projekt DIE WOHNUNG EINHUNDERT (23./24.8) des international agierenden Kölner Komponisten, Klang- und Installationskünstlers Rochus Aust fragt in einer 25 stündigen Performance auf dem Campus der Bauhaus-Uni danach, ob und wie die Bauhaus-Architektur die in ihr lebenden Menschen geprägt hat.

Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen präsentieren als »artists in residence« ein wei-teres Mal ihr »Dauerschnellproduktionstheater« im Meyer-Pavillon auf dem Theater-platz. Täglich ab 13 Uhr wird geprobt und um 18 Uhr wird bereits das Ergebnis in Form einer etwa 30-minütigen Performance zu erleben sein.

Das Tanzprojekt »Signifying Ghosts« des Kompanie CocoonDance besteht aus vier äs-thetisch und inhaltlich aufeinander bezogenen Einzelarbeiten von vier international profilierten Choreografinnen aus Mali, Südafrika, der Schweiz und Deutschland. Mit der Uraufführung von Kettly Noels »Dialogue entre mouche et moustique« wird der Zyklus komplettiert und ist in Weimar erstmals vollständig zu sehen.

Einen kuratorischen Schwerpunkt von drei deutschen Erstaufführungen renommierter arabischsprachiger Bühnenkünstler, die das Kunstfest koproduziert hat,  bietet die zwei-te Festivalwoche. Der libanesische Choreograph Ali Chahrour stellt mit »Layl / Nacht« den ersten Teil einer neuen Trilogie vor, den er als » Tanz-Konzert« bezeichnet. Mit den Projekten »Unter einem hängenden Himmel« von Wael Ali und »Chronik einer Stadt, die wir zu kennen glauben« von Wael Kadour und Mohamed Al Rashi gastieren zwei exilsyrische Produktionen in Weimar, die dem Verhältnis von Exil und verlorengegange-ner Heimat nachspüren.

Eine Werkschau von vier Kurzstücken – darunter eine Uraufführung – des flämischen Performers Benjamin Verdonck zeigt das Kunstfest rund um das zweite Festivalwochen-ende. Seine Stücke sind von anarchischem Humor, intelligenter Quertreiberei und un-bändiger Fantasie geprägt.    

Die fünf Bauhaus-Konzerte, kuratiert von Prof. Dr. Christoph Ritter, spüren dem Geist der Weimarer Aufbruchsjahre nach und zeichnen musikalisch-künstlerische Entwicklungsli-nien bis in die Gegenwart. Drei der Konzerte (23.8., 1.9., 6.9.) beschreiben den Weg von Weimar zum Black Mountain College in North Carolina. Die Schule, die bis 1957 existier-te, ist als eine direkte Nachfolgeinstitution des Bauhauses anzusehen.

Mit  »Light Interdiction« zeigt das Kunstfest als europäische Erstaufführung drei Instal-lationen und die Uraufführung einer Performance aktueller taiwanesischer Künstler, die auf besondere Art und Weise die Sinnesorgane ansprechen: Mit Ultraschall-Richtlautsprechern, durch Einsatz von Virtual Reality oder den Einsatz von Lichtreflekti-on, die Umgebungsstaub »sichtbar« werden lässt.

Alle Infos: www.kunstfest-weimar.de

Das Kunstfest Weimar wird veranstaltet von
Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar GmbH - Staatstheater Thüringen -
Theaterplatz 2 · D-99423 Weimar · Postfach 2003 & 2005 · D-99401 Weimar
Sitz der Gesellschaft Weimar · Amtsgericht Jena / HRB 112844
Generalintendant: Hasko Weber · Geschäftsführer: Hasko Weber, Sabine Rühl
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Prof. Dr. Benjamin Immanuel Hoff
www.nationaltheater-weimar.de

 

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