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"Das grosse Heft" nach dem Roman von Ágota Kristóf im Staatsschauspiel Dresden

Premiere am Sonntag, 11 Februar 2018 um 19.00 Uhr im Schauspielhaus

Sie sind Zwillinge. Sie kommen aus der großen Stadt, die bombardiert wird. Jetzt sollen sie bei der Großmutter bis zum Ende des Krieges bleiben. Einer verrohten Welt im Krieg begegnen die Zwillinge mit Härte. Fernab von der Schule bringen sie sich selbst bei, was sie fürs Überleben brauchen: Sie härten ihre Körper mit Schlägen ab, den Geist mit Schimpfworten – in beiden Fällen mit dem Ziel unempfindlich alles auszuhalten, nicht zu weinen, psychische wie physische Schmerzen nicht mehr wahrzunehmen.

Copyright: Sebastian Hoppe

Sie betteln, hungern, schlachten, stehlen, töten, stellen sich taub, blind, üben sich in Bewegungslosigkeit. Sie beobachten ihre Umwelt, machen sich Schwachstellen zunutze und setzen an anderer Stelle ihr Wissen mit Kalkül ein. Sie passen sich dieser vom Krieg geprägten Gesellschaft auf ihre Art an, lernen sich zu wehren und entwickeln ihre ganz eigenen Moralvorstellungen. Das Bild einer wohlbehüteten Kindheit lassen sie dabei weit hinter sich und werden zu erbarmungslosen jungen Erwachsenen, die über Leichen gehen. Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Wahrheiten tragen sie in das Große Heft ein. So entsteht eine Aufsatzsammlung, die die Übungen und Entwicklung der Zwillinge in schonungslosen kurzen Sätzen ohne Schnörkel oder Gefühlsduselei dokumentiert.

Ágota Kristóf schildert in ihrem 1987 erschienenen Debutroman die Lebensgeschichte zweier Brüder, bei der Realität, Fiktion und Lüge nah beieinander liegen. Der Roman DAS GROSSE HEFT wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt und zum Livre Européen gekürt.

Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer in einer Fassung von Ulrich Rasche und Alexander Weise

  • Regie und Bühne    Ulrich Rasche
  • Bühnenbildmitarbeit    Sabine Mäder
  • Kostüme    Romy Springsguth
  • Chorleitung    Alexander Weise, Toni Jessen
  • Komposition    Monika Roscher
  • Samples    Nico van Wersch
  • Video    Philip Bußmann
  • Dramaturgie    Jörg Bochow, Katrin Breschke
  • Licht-Dirigat    Leonhard Luchner
  • Licht    Andreas Barkleit


Mit
László Branko Breiding, Philipp Grimm, Jannik Hinsch, Harald Horváth, Robin Jentys, Toni Jessen, Moritz Kienemann, David Kosel, Sam Michelson, Johannes Nussbaum, Justus Pfankuch, Daniel Séjourné, Yassin Trabelsi, Alexander Vaassen, Simon Werdelis, Tommy Wiesner

Musiker*innen

  • Drums    Heiko Jung
  • Cello    Christoph Uschner
  • Violine   Kseniya Trusava
  • E-Bass   Slowey Thomsen

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