Jetzt hilft nur eine List: Die attraktive Braut soll den Grafen umstimmen, denn dessen Jagdleidenschaft gilt insbesondere den Frauen. Das ist eine schwere Prüfung für den notorisch eifersüchtigen Baculus, zumal das Paar auf dem Schloss in ein Durcheinander heikler Missverständnisse, Maskenspiele und erotischer Begehrlichkeiten gerät.
Lortzings »Wildschütz« ist als Werk des Vormärz purer satirischer Zündstoff: Der Adel sehnt sich nach dem simpel-unbeschwerten Leben des Bürgers, der Bürger schielt nach den Sorglosigkeit verheißenden Talern der Begüterten. Doch das Werk blieb von der Zensur unbeanstandet, offenkundig meisterte Lortzing gekonnt die Gratwanderung zwischen gerade noch erlaubtem Witz und verbotener Kritik, auch der musikalische Gestus der schwungvoll komponierten Oper schwankt zwischen Bloßstellung und Affirmation. Am Silvesterabend 1842 wurde »Der Wildschütz« uraufgeführt; zum großen Erfolg trug der Komponist selbst auf der Bühne als Darsteller des Baculus bei.
Albert Lortzing
DER WILDSCHÜTZ ODER DIE STIMME DER NATUR
Komische Oper in drei Akten
Dichtung vom Komponisten
Nach einem Lustspiel von August von Kotzebue
- Inszenierung Martina Eitner-Acheampong
- Bühne Katrin Wittig
- Kostüme Valerie Hirschmann
- Chor Francesco Damiani
- Dramaturgie Elisabeth Wirtz
- Musikalische Leitung György Mészáros
- Graf von Eberbach Benjamin Lewis Jakob Kunath
- Die Gräfin Brigitte Bauma
- Baron Kronthal Stephen Chambers Eungdae Han
- Baronin Freimann Emily Dorn
- Nanette Dorothee Bienert Lotte Kortenhaus
- Baculus Seungweon Lee Irakli Atanelishvili
- Gretchen Annina Olivia Battaglia
- Pankratius Georgi Karadjov
- Extra-Chor
- Opernchor des Landestheaters Detmold
- Symphonisches Orchester
- Statisterie
Symphonisches Orchester, Chor und Extra-Chor des Landestheaters Detmold
Vorstellungen: 12.12./ 15.12. / 27.12.2019
18.1. / 19.2. / 21.1. / 23.2. / 2.5. / 27.5. / 4.6. / 12.6.2020
Das Bild zeigt Albert Lortzing