Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Vorarlberger Landestheater Bregenz: DAS JAHR MAGISCHEN DENKENS von Joan Didion Vorarlberger Landestheater Bregenz: DAS JAHR MAGISCHEN DENKENS von Joan...Vorarlberger...

Vorarlberger Landestheater Bregenz: DAS JAHR MAGISCHEN DENKENS von Joan Didion

Premiere: Samstag, 12. Oktober 2019, 19.30 Uhr, Großes Haus

Man setzt sich zum Abendessen, und das Leben, das man kennt, hört plötzlich auf. Neun Monate nach dem Tod ihres Mannes, des berühmten Journalisten und Autors John Gregory Dunne, ist dies einer der ersten Sätze, die Joan Didion schreibt. Am Abend des 30. Dezember kehrt Didion mit ihrem Mann von der Intensivstation zurück, wo Tochter Quintana im künstlichen Koma liegt. Keiner spricht aus, wie hart der Tag gewesen ist. Die beiden wechseln ins Alltägliche. Sie macht Feuer im Kamin, schenkt ihrem Mann einen Drink ein, bereitet das Abendessen vor.

 

Copyright: Severin Nowacki

Er liest den Korrekturabzug eines Buches, sie unterhalten sich. Mitten im Satz verstummt John. Joan denkt, er mache einen Witz, klopft ihm auf den Rücken – und John fällt leblos auf den Tisch, wird kurz darauf im Krankenhaus für tot erklärt. Vierzig Jahre einer innigen Liebes- und Arbeitsbeziehung: vorbei. Joans Gedanken stocken, fallen auseinander – bis sie schließlich beginnt, alles Vorgefallene akribisch zu ordnen, in der Erinnerung mögliche Vorzeichen zu finden und zu deuten. In allem, was an jenem Dezemberabend passierte, sucht sie Spuren, die helfen könnten, das Unbegreifliche zu verstehen. Als sie zu schreiben beginnt, geht es um nichts weniger als das Überleben. Unsestimental, selbstironisch und mit schonungsloser Offenheit dokumentiert Joan ihre Verdrängungsstrategien, ihre Sucht, immer alles im Griff haben zu müssen, und ihren Kampf gegen die Last der Schuld: Vielleicht hätte sie ihren Mann retten können.

Heidi Maria Glössner spielt den Bühnenmonolog, den die Journalistin und Schriftstellerin Joan Didion auf Basis ihres gleichnamigen internationalen Bestsellers verfasste. Ein Stück über das Nichtbegreifbare endgültiger Abschiede, über die Liebe und die fordernde Wahrhaftigkeit des Lebens.

Inszenierung             Wolfgang Hagemann
Bühne             Peter Aeschbacher
Kostüm             Sybille Welti
Licht            Arndt Rössler
Dramaturgie            Christiane Wagner

Mit            Heidi Maria Glössner

Koproduktion mit dem Theater an der Effingerstrasse, Bern

Vorstellungen     So 27.10. / Do 31.10. / Sa 2.11. / Di 5.11. / Fr 13.12. /  Di 17.12., 19.30 Uhr, Großes Haus
Einführungen     vor jeder Vorstellung um 19.00 Uhr
Publikumsgespräch    Dienstag, 5. November 2019, im Anschluss an die Vorstellung

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FASZINIERENDES BILDERTHEATER -- "Faust" nach Goethe mit dem Slowenischen Nationalballett Maribor im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

In der suggestiven Choreographie von Edward Clug entfaltet sich "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe zu einem faszinierenden Bildertheater. Faust arbeitet hier in einem gläsernen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FILIGRAN UND BESTRICKEND -- Hommage an Hans Werner Henze, als neue CD bei Berlin Classics erschienen

Das Album beginnt mit der Konzertmusik für Violine und kleines Kammerorchester, das der erst 17jährige Hans Werner Henze komponierte und das deutliche Einflüsse von Hindemith und Schostakowitsch…

Von: ALEXANDER WALTHER

SUBVERSIVE FLAMINGO-REVUE - "Bookpink" von Caren Jeß im Schauspiel Nord STUTTGART

"Ich hole mir die Mäuse!" keift der Bussard. "Verdammt, was war es nochmal, worum ich mich kümmern wollte?!" fragt sich die Tagesform. In der rasanten Regie von Katrin Hammerl mit Bühne und Kostüm von…

Von: ALEXANDER WALTHER

GEFANGEN IN SICH SELBST -- "Der Bau" von und mit Max Simonischek im Kammertheater Stuttgart

In dieser unterirdischen Welt von Kafkas Erzählung "Der Bau" beklagt der von Max Simonischek sehr plastisch verkörperte Protagonist eine absurde Situation, die er nicht beherrschen kann. Außerdem…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE KAPRIOLEN - Nationale Kammerphilharmonie Prag im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Zunächst erklangen mit elektrisierenden Rhythmen die Rumänischen Volkstänze für Streichorcheter von Bela Bartok mit der geradezu stürmisch musizierenden Kammerphilharmonie Prag unter der energischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑