Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Städtische Theater Chemnitz: "Götterdämmerung" - Dritter Tag aus dem Bühnenfestspiel "Der Ring des Nibelungen" von Richard WagnerStädtische Theater Chemnitz: "Götterdämmerung" - Dritter Tag aus dem...Städtische Theater...

Städtische Theater Chemnitz: "Götterdämmerung" - Dritter Tag aus dem Bühnenfestspiel "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner

Premiere am 1. Dezember 2018, 16.00 Uhr im Opernhaus Chemnitz

Mit Siegfried und Brünnhilde hat sich am Ende von Siegfried das ideale Liebespaar gefunden, das die Kraft haben könnte, auf Macht und Besitz zu verzichten und die Welt sowie die Menschen durch Liebe zu versöhnen. Hätte Richard Wagner seinen Ring des Nibelungen mit Siegfried abgeschlossen, wäre die Parabel über die zerstörerische Macht des Geldes auf Kosten von Mitmenschlichkeit und Liebe glücklich ausgegangen.

 

Copyright: Kirsten Nijhof

Doch Wagner konzipierte seine Nibelungen-Dichtung ausgerechnet von Siegfrieds Tod aus, so der ursprüngliche Titel der späteren Götterdämmerung. Die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Umwälzungen seiner Zeit veranlassten ihn dazu, den Stoff um die Vorgeschichten zu erweitern und damit ein einzigartiges Opus Magnum, seinen Ring des Nibelungen zu komponieren.

In der Götterdämmerung spitzt sich zu, was dem Ring, dem Machtsymbol schlechthin, seit Alberichs Fluch im Rheingold anhaftet: Er bringt allen, die ihn besitzen, den Tod und führt schließlich zum Untergang eines ganzen Imperiums. Siegfried, der furchtlose Held, anders als sein Vater Siegmund nun frei von Wotans Wille, ist sich der Verantwortung für dieses Liebespfand Brünnhildes jedoch nicht bewusst. Von Alberichs Sohn Hagen manipuliert, verspielt Siegfried leichtfertig den Ring, seine große Liebe und jede Chance auf Wiedergutmachung und Rettung der aus den Fugen geratenen Welt. Einzig Brünnhilde, durch Liebe und schmerzvolle Erfahrung gereift, überdauert den Untergang des machtzerfressenen, elitär-dekadenten und brutalen Gesellschaftssystems. Durch sie besteht die Möglichkeit der Hoffnung auf eine Zukunft.

Innerhalb von nur einem Jahr vollendet die Oper Chemnitz mit der Götterdämmerung den von vier Regisseurinnen neu inszenierten Ring des Nibelungen. Elisabeth Stöppler arbeitete u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, der Staatsoper Hannover, der Staatsoper Berlin, der Oper Frankfurt sowie der Semperoper Dresden. Für ihren in Gelsenkirchen realisierten Peter Grimes erhielt sie den Götz-Friedrich-Preis und den Förderpreis NRW. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist sie Hausregisseurin am Staatstheater Mainz.

Aufführung mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung / Musical Direction     Guillermo García Calvo     
Inszenierung / Direction     Elisabeth Stöppler     
Bühne / Scenic Design     Annika Haller     
Kostüme / Costume Design     Gesine Völlm     
Chor / Choir     Stefan Bilz     
Dramaturgie / Dramaturgy     Susanne Holfter

Siegfried     
Daniel Kirch     
Gunther     
Pierre-Yves Pruvot     
Alberich     
Jukka Rasilainen     
Hagen     
Marius Boloş     
Brünnhilde     
Stéphanie Müther     
Gutrune / 3. Norn     
Cornelia Ptassek     
Waltraute     
Anne Schuldt     
1. Norn     
Anja Schlosser     
2. Norn / Wellgunde     
Sylvia Rena Ziegler     
Woglinde     
Guibee Yang     
Flosshilde     
Sophia Maeno    

Chor und Chorergänzung der Oper Chemnitz     
Damen und Herren der Statisterie     
Robert-Schumann-Philharmonie

Die nächsten Vorstellungen sind am 22. Dezember 2018 und sowie innerhalb des 1. „Ring“-Zyklus am 26. Januar 2019, jeweils 16.00 Uhr im Opernhaus Chemnitz.   

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

FASZINIERENDES BILDERTHEATER -- "Faust" nach Goethe mit dem Slowenischen Nationalballett Maribor im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

In der suggestiven Choreographie von Edward Clug entfaltet sich "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe zu einem faszinierenden Bildertheater. Faust arbeitet hier in einem gläsernen…

Von: ALEXANDER WALTHER

FILIGRAN UND BESTRICKEND -- Hommage an Hans Werner Henze, als neue CD bei Berlin Classics erschienen

Das Album beginnt mit der Konzertmusik für Violine und kleines Kammerorchester, das der erst 17jährige Hans Werner Henze komponierte und das deutliche Einflüsse von Hindemith und Schostakowitsch…

Von: ALEXANDER WALTHER

SUBVERSIVE FLAMINGO-REVUE - "Bookpink" von Caren Jeß im Schauspiel Nord STUTTGART

"Ich hole mir die Mäuse!" keift der Bussard. "Verdammt, was war es nochmal, worum ich mich kümmern wollte?!" fragt sich die Tagesform. In der rasanten Regie von Katrin Hammerl mit Bühne und Kostüm von…

Von: ALEXANDER WALTHER

GEFANGEN IN SICH SELBST -- "Der Bau" von und mit Max Simonischek im Kammertheater Stuttgart

In dieser unterirdischen Welt von Kafkas Erzählung "Der Bau" beklagt der von Max Simonischek sehr plastisch verkörperte Protagonist eine absurde Situation, die er nicht beherrschen kann. Außerdem…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE KAPRIOLEN - Nationale Kammerphilharmonie Prag im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Zunächst erklangen mit elektrisierenden Rhythmen die Rumänischen Volkstänze für Streichorcheter von Bela Bartok mit der geradezu stürmisch musizierenden Kammerphilharmonie Prag unter der energischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑