
Der Angestellte des Krematoriums Karel Kopfkringl, der Leichenverbrenner, hat in aller kleinbürgerlichen Bescheidenheit schon länger Kontakt zur kommenden Ordnung aufgenommen.
Denn Karel Kopfkringl liebt die Ordnung. Er hat alle Vorzüge eines vorbildlichen Familienvaters und Ehemanns: Er ist Abstinenzler, fleißig, häuslich, besorgt und von ausgesuchter Behutsamkeit in seinen Umgangsformen. Und mit der gleichen Sorgfalt und Selbstverständlichkeit, die seine ganze Lebensführung auszeichnet, besorgt er auch die Ermordung seiner Familie, als ihn die neuen Machthaber auf die Tatsache hinweisen, dass seine Frau jüdischer Abstammung ist.
In einer naiv anmutenden, dabei höchst kunstvoll komponierten Prosa erzählt der tschechische Autor Ladislav Fuks (1923–1994) von der schleichenden Machtübernahme des Faschismus im seelischen Haushalt eines unbescholtenen Bürgers.
Der österreichische Dramatiker und Romanautor Franzobel dramatisiert diesen psychologischen Horrorroman für die zarten Monsterpuppen von Nikolaus Habjan.
Mit: Nikolaus Habjan / Manuela Linshalm, Dorothee Hartinger, Sabine Haupt, Alexandra Henkel, Michael Maertens
Regie & Puppenbau: Nikolaus Habjan
Bühne: Jakob Brossmann
Kostüme: Cedric Mpaka
Komposition: Klaus von Heydenaber
Licht: Norbert Piller
Dramaturgie: Andreas Karlaganis