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Deutschsprachige Erstaufführung: "Anatomie eines Suizids" von Alice Birch - Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Premiere 17/10/2019,19.30 Uhr, SchauSpielHaus

Clara liebt das Leben nicht. Es kostet sie die größte Mühe, einfach nur zu existieren, doch niemand hat Verständnis für ihre dunkle Verzweiflung. Ist sie nicht schön? Geht es ihr nicht gut? Hat sie nicht alles, worum die meisten sie beneiden? Woher also kommt die Depression? Als sie eine Tochter zur Welt bringt, verspricht sie dieser, so lange am Leben zu bleiben, wie es ihr irgend möglich ist. Doch die Krankheit lässt sie nicht los.

Copyright: Stephen Cummiskey

Jahre später. Anna gelingt es kaum besser, sich in der Welt zurechtzufinden. Sie sucht Zuflucht in Drogen und exzessiven Lebensformen, bis auch sie einer Tochter das Leben schenkt. Doch ihre Schwermut bleibt und führt sie bald in die gleiche Katastrophe wie die Mutter. Wieder einige Jahre später. Bonnie, inzwischen erwachsen, wehrt sich entschieden und mit aller Kraft gegen dieses scheinbar unausweichliche Erbe. Sie trifft eine radikale Entscheidung, die dem wiederkehrenden Schicksal ein Ende bereiten soll.

Die britische Autorin Alice Birch erzählt die Geschichte dreier Frauengenerationen in einer dramaturgisch raffinierten Anordnung: Die Handlungsstränge finden simultan auf der Bühne statt, während sich die drei Protagonistinnen jeweils in ihrer eigenen Zeitzone befinden. Das den weiblichen Blick fokussierende Stück ist wie eine Fuge komponiert, in dem Themen und Motive in den einzelnen Erzählungen hinterlassen und variiert werden und sich den Frauenfiguren einschreiben wie die Depression ihrer DNA, der scheinbar nicht zu entkommen ist.

Es spielen: Sandra Gerling, Paul Herwig, Josefine Israel, Christoph Jöde, Ruth Marie Kröger, Tilman Strauß, Michael Weber, Julia Wieninger, Gala Othero Winter Kind: Tikki Thöne, Sonja Weißer

Regie: Katie Mitchell
Regiemitarbeit: Lily McLeish
 Licht: James Farncombe
Bühne: Alex Eales
Kostüme: Clarissa Freiberg
Komposition Musik: Melanie Wilson, Paul Clark
 Sounddesign: Melanie Wilson, Donato Wharton
Dramaturgie: Sybille Meier
Videotechnik: Peter Stein, Alexander Grasseck
 Tontechnik: André Bouchekir, Roman Schneider
Stage Management: Lawrie McLennan

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