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Theater Bern: "Das Missverständnis" von Albert Camus

Premiere: Donnerstag 20. Dezember 2018, 19:30 Uhr, Vidmar 1

Die Geschichte könnte düsterer kaum sein: ein Mann kehrt nach zwanzig Jahren in seinen Heimatort zurück. Dort führen seine Mutter und seine Schwester ein Gasthaus, wo sie wohlhabende Reisende ausrauben und ermorden. Sie erkennen den Heimkehrer jedoch nicht als Sohn und Bruder, was ihn am Ende das Leben kostet. Das Missverständnis von Albert Camus ist ein Schicksalsdrama sondergleichen und wirft unweigerlich Fragen auf. Warum gibt sich der Mann nicht zu erkennen? Und warum hat das grausame Handeln von Mutter und Tochter scheinbar keinerlei Konsequenzen?

 

Das Missverständnis spielt geschickt mit dem Thema der Erkenntnis und klaustrophobischen Zuständen, was der Autor Albert Camus folgendermassen erklärt hat: „Das Missverständnis entstand 1941 im besetzten Frankreich. Ich lebte damals unter dem Zwang der Umstände in den Bergen Mittelfrankreichs. Schon allein diese historische geographische Lage genügte, um die Art Klaustrophobie zu erklären, an der ich damals litt und die sich in diesem Stück spiegelt.»

Nach Die Reise von Klaus und Edith … bringt Regisseurin Claudia Meyer erneut ein absurd-morbides Familiendrama auf die Bühne.
Claudia Meyer // Regie
geboren in Kleinmachnow, studierte 1992-1996 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin. Als Schauspielerin war sie Ensemblemitglied am Teamtheater München, Hans Otto-Theater Potsdam, Theater Akròama in Cagliari sowie am Deutschen Nationaltheater Weimar und arbeitete u.a. mit Regisseuren wie Hartmut Wickert, Grazyna Dylag, Felix Ensslin, Stephan Märki und Michael Simon. Seit 2004 arbeitet Claudia Meyer vornehmlich als Regisseurin. Zu ihren Inszenierungen als Hausregisseurin am Deutschen Nationaltheater Weimar gehören z.B. die Uraufführungen von Diptychon (Helmut Krausser, in Koproduktion mit der Ruhrtriennale, 2005), Gefährliche Menschen (Jörg-Michael Koerbl, 2008), Kluck-Labor I - IV (Oliver Kluck, 2010-11), sowie Klassiker wie Goethes Torquato Tasso, Bérénice (Racine), Brechts Dreigroschenoper, Goethes Die Wahlverwandtschaften, Elfriede Jelineks Winterreise sowie Shakespeares Der Kaufmann von Venedig. Weitere Inszenierungen u.a. Ronja Räubertochter am Stadttheater Klagenfurt, Sprich mit mir (nach «Orlando» von Virginia Woolf) am Tanztheater Erfurt. Am Konzert Theater Bern inszenierte Claudia Meyer Friedrich Dürrenmatts Frank V. (2012), Frischs Biedermann und die Brandstifter (2013) mit Musik für Chor (Komposition Michael Wilhelmi), Der Weibsteufel von Karl Schönherr (2014) sowie Shakespeares Othello und Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek (Schweizer Erstaufführung) in der Spielzeit 2015.16. In der letzten Spielzeit führte sie zudem bei Rainer Werner Fassbinders Katzelmacher Regie und inszenierte die Schweizer Erstaufführung von Lukas Bärfuss’ Die Reise von Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde.

regie Claudia Meyer
bühne Konstantina Dacheva
kostüme Barbara Kurth
musik Michael Wilhelmi
dramaturgie Michael Gmaj

mit Heidi Maria Glössner, Marie Popall, Irina Wrona, Nico Delpy, Michael Wilhelmi

Weitere Vorstellungen 27. Dez 2018 |
03., 09.*, 20. Jan** | 28. Feb | 20. Mrz | 05., 12. Apr | 01. Mai 2019
* Einführung 20 Min vor Vorstellungsbeginn
** Mit kostenloser Kinderbetreuung unter dem Patronat der BEKB | BCBE

Bld: Albert Camus

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