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Uraufführung: "Salome Tanz", Ballett von Eyal Dadon, Staatstheater am Gärtnerplatz in München

Premiere 28. Februar 2020 um 19.30 Uhr

Das Drama »Salome« von Oscar Wilde dient als Grundlage für eine Ballett-Uraufführung am Staatstheater am Gärtnerplatz mit dem Titel »Salome Tanz«. Der israelische Choreograf Eyal Dadon greift dessen wesentliche Merkmale wie Sehnsucht nach Liebe, Angst vor der Wirklichkeit, die Gegenüberstellung von Stolz und Gehorsam, Treue und Betrug sowie Leben und Tod auf und visualisiert diese im zeitgenössischen Tanz.

Copyright: Probenfoto Marie-Laure Briane

Er zitiert dabei eine Videospiel-Ästhetik. Und wie dort dem Spieler wird es auch den Zuschauern von »Salome Tanz« möglich sein, den Verlauf der Vorstellung aktiv zu beeinflussen.

Der interaktive Prozess erfolgt in mehreren Phasen, der erste Teil hat bereits begonnen. Unter gaertnerplatztheater.de/ichentscheide werden bis zur Premiere immer neue Entscheidungen gefordert, die sich auf den Produktionsprozess auswirken. Am Vorstellungsabend selbst wird der Besucher direkt bei Einlass erneut befragt. Im Verlauf erhält das Publikum dann weitere Gelegenheiten mit zu entscheiden, welche Entwicklung das Ballett nimmt.

Die Grundlage für das Ballett bildet die Geschichte von Herodes, Tetrarch von Galiläa, der mehr als nur entzückt ist von seiner Stieftochter Salome. In der Blüte ihrer aufkommenden Weiblichkeit, schon Frau und doch noch Mädchen, spielt sie kokett und selbstbewusst mit den Reizen ihrer Jugend. Nur ein Mann will nichts von ihr wissen: Johannes der Täufer. Er verdammt die Sündhaftigkeit des Tetrarchenhofes und ruft auch die junge Salome zur Umkehr auf. Doch die Zähigkeit des Propheten entflammt Salomes Begierde, und kann sie ihn nicht lebend haben, so will sie ihn tot!

Die junge Frau, die den Kopf des Täufers fordert, blieb in der Bibel noch namenlos. Doch kaum eine andere Figur aus dem Neuen Testament faszinierte Künstler aller Gattungen, Geschichtsschreiber und Philosophen mehr als die gefährliche und gleichsam anziehende Tochter der Herodias. Im Laufe der Jahrhunderte entstand eine Vielzahl von künstlerischen Adaptionen, die mit Oscar Wildes Schauspiel und der darauf basierenden Oper von Richard Strauss ihren Höhepunkt fanden. Für sein Ballett »Salome Tanz« verwendet Eyal Dadon Kompositionen von u.a. Franz Schreker, John Cage und Caroline Shaw.

Musikalische Leitung: Michael Brandstätter
Choreografie: Eyal Dadon
Bühne: Matthias Koch
Kostüme: Bregje van Balen
Licht: Jakob Bogensperger
Dramaturgie: András Borbély T.

Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz

Weitere Vorstellungen:
1./3./6./12./13. März
3./22. April

Tickets unter Tel 089 2185 1960 oder www.gaertnerplatztheater.de

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