Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"West Side Story" von Leonard Bernstein im Staatstheater Kasssel"West Side Story" von Leonard Bernstein im Staatstheater Kasssel"West Side Story" von...

"West Side Story" von Leonard Bernstein im Staatstheater Kasssel

Premiere: Samstag, 20. Januar 29018, 19.30 Uhr, Opernhaus

„West Side Story“, 1957 am New Yorker Broadway uraufgeführt, zeichnet sich durch bis dahin nicht gekannte Vielseitigkeit aus. Im Mittelpunkt steht die tragische Liebesgeschichte, die hier vor dem Hintergrund von Migration und Heimat neu erzählt wird. Der „Versuch einer amerikanischen Oper“ zeigt Jugendliche auf der Suche nach ihrem Platz im Leben, ratlose Erwachsene, tödlichen Fanatismus – und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Leonard Bernstein, Jerome Robbins und Arthur Laurents verarbeiteten in „West Side Story“ das, was zu Beginn der 1950er Jahre die Schlagzeilen der Tageszeitungen füllte: die Gewalt zwischen Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft um die Vorherrschaft auf den Straßen.

 

Tony, Anführer der Jets, einer alteingesessenen Straßengang, liebt Maria, die Schwester von Bernardo, der Anführer der neu zugezogenen Sharks ist. Die Revierkämpfe werden immer brutaler, bis Tony Marias Bruder im Affekt ersticht. Obwohl sie ihm verzeihen kann, wird Tony Opfer von Willkür, Intrige und Rachsucht und stirbt ebenfalls.

Die Schöpfer von „West Side Story“ wollten diese Geschichte in einer neuen Form erzählen, die weder Oper noch Tanz oder Schauspiel, sondern eine gleichbedeutende Kombination der drei Kunstformen sein sollte. Daraus entstand ein musikalisch höchst anspruchsvolles Werk, in dem dramatische Arien, witzig-kritische Songs, rasante Tanznummern und schnelle Dialoge in ein ergreifendes Finale münden – die Jugendlichen stehen mit der trauernden Maria um Tonys Leiche. Doch im Unterschied zu Shakespeares Julia legt sich Maria am Ende nicht zum Sterben neben ihren Geliebten. Sie steht auf und geht mit den anderen in eine Zukunft, die möglicherweise eine Versöhnung bringen könnte.

Nach über 13 Jahren ist es endlich so weit: „West Side Story“, das wohl berühmteste Musical der Welt, kommt wieder auf die Bühne des Staatstheaters Kassel. Inszeniert wird die moderne „Romeo und Julia“-Adaption von dem jungen Regisseur Philipp Rosendahl, die musikalische Leitung hat Alexander Hannemann, Choreograf ist Volker Michl. In den Hauptrollen sind als Maria von Vorstellung zu Vorstellung wechselnd Anna Nesyba und Judith Caspari zu erleben, sowie Daniel Jenz und Michael Pflumm – ebenfalls im Wechsel – als Tony.

Der Regisseur Philipp Rosendahl, geboren 1990 in Düsseldorf, absolvierte nach dem Abitur ein Schauspielstudium in New York und inszenierte parallel 2011 in Kassel am Studio Lev das Musical „Spring Awakening“. Anschließend arbeitete er zunächst als Regieassistent am Staatstheater Kassel. Seit 2016 ist Philipp Rosendahl hier Hausregisseur und leitet zusammen mit Thomas Hof das Junge Staatstheater. Mittlerweile hat er hier einige große Erfolgsstücke inszeniert, u.a. „Tschick“, Jelineks „Die Schutzbefohlenen“, Schillers „Räuber“ (in einer ungewöhnlichen Doppelinszenierung mit Markus Dietz) und zuletzt im Opernhaus „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende. Von der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V. wurde er für herausragende Leistungen mit dem Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet. „West Side Story“ ist Philipp Rosendahls erste Inszenierung im Musiktheater.

nach einer Idee von Jerome Robbins, Buch von Arthur Laurents, Musik von Leonard Bernstein, Gesangstexte von Stephen Sondheim

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
 

  • Musikalische Leitung: Alexander Hannemann,
  • Inszenierung: Philipp Rosendahl,
  • Choreografie: Volker Michl,
  • Bühne: Daniel Roskamp,
  • Kostüme: Brigitte Schima,
  • Dramaturgie: Christian Steinbock


Mit Judith Caspari / Anna Nesyba (Maria), Daniel Jenz / Michael Pflumm (Tony), Michèle Fichtner (Francisca), Tina Haas (Anybodys), Nedime Ince (Consuelo), Anna Thorén (Anita), Dalma Viczina (Rosalia), Manuel Dengler (Baby John), Dieter Hönig (Doc I Glad Hand), Andreas Langsch (A-Rab), Rupert Markthaler (Bernardo), Bernhard Modes (Krupke), Jan Rogler (Big Deal), Timothy Roller (Action), Tom Schimon (Riff), Benedikt Ströher (Chino), Tanzensemble des Staatstheaters Kassel, Staatsorchester Kassel.

Nächste Vorstellungen: 27.01. (19.30 Uhr), 28.01. (16 Uhr), 11.02. (18 Uhr), 16.02. (19.30 Uhr)

Das Bild zeigt Leonard Bernstein

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SHOWEFFEKTE BLITZEN BRILLANT AUF - Musical "Cabaret" im Schauspielhaus/STUTTGART

Durch Liza Minnelli ist das Stück weltberühmt geworden. In der Inszenierung von Calixto Bieito leben die 1920er Jahre in Berlin bei diesem Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb durchaus…

Von: ALEXANDER WALTHER

LIEBE ZUM BLINDEN BLUMENMÄDCHEN - Charlie-Chaplin-Film "City Lights" mit dem Staatsorchester unter Cornelius Meister im Opernhaus STUTTGART

Diese berühmte US-amerikanische Tragikomödie aus dem Jahre 1931 von Charles Chaplin erfuhr im voll besetzten Opernhaus mit dem exzellent musizierenden Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von…

Von: ALEXANDER WALTHER

RAFFINIERTES VISUELLES WECHSELSPIEL - "Grupo Corpo" im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Die Faszination des brasilianischen Tanzes zeigt sich vor allem in der Vereinigung des modernen Balletts mit brasilianischen Formen wie Capoeira und Xaxado. Rumba und Samba entfalten bei…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRSPIEL ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE - Die Württembergische Landesbühne Esslingen zeigt "Der Boandlkramer und die ewige Liebe"

Im witzig-skurrilen Stück "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" in der Bühnenfassung von Marcus Grube nach dem Drehbuch von Ulrich Limmer, Marcus H. Rosenmüller und Michael Bully-Herbig tauchen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Widerstand - "Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod-Verweigerung" von Viktor Ullmann in der Deutschen Oper am Rhein

Die geplante Uraufführung von Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis" kam 1944 im KZ Theresienstadt nicht zustande. Der Komponist Ullmann und der Librettist Peter Kien waren dort inhaftiert und…

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑