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LADY MACBETH VON MZENSK von Dmitri D. Schostakowitsch - Oper Frankfurt

Premiere Sonntag, 3. November 2019, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Eine Frau, gefangen in einem System allgegenwärtiger Unterdrückung, Überwachung und trostloser Verrohung; als sie sich daraus befreien will, wird sie zur mehrfachen Mörderin.

Nikolai S. Leskow schrieb seine Novelle Lady Macbeth aus dem Bezirk Mzensk 1864, drei Jahre nach der Aufhebung der Leibeigenschaft in Russland. Als Schostakowitsch den Stoff 1934 für seine zweite Oper aufgriff, war der Erfolg durchschlagend. Der Komponist gab vor, das Schicksal der Kaufmannsgattin Katerina Ismailova als Beispiel für den Klassengegensatz zu behandeln. Katerinas Aufbegehren beginnt damit, dass sie ein Verhältnis mit dem Arbeiter Sergei eingeht, während ihr Ehemann auf Reisen ist. Als ihr Schwiegervater Boris den beiden auf die Spur kommt, vergiftet sie ihn. Und als ihr Gatte zurückkehrt und die Liebenden überrascht, wird auch er aus dem Weg geräumt. Doch die Morde fliegen auf: Noch während des Hochzeitsfestes verhaftet die Polizei das Paar. Auf dem Weg ins sibirische Straflager macht Katerina ihrem Leben ein Ende und reißt Sonetka, mit der Sergei angebandelt hat, mit in den Tod.

Als Stalin die Oper zwei Jahre nach der Uraufführung erlebte, ließ er in der Prawda einen Artikel erscheinen, der den Komponisten und sein Werk unter dem bösen Titel »Chaos statt Musik« scharf angriff. Das löste bei Schostakowitsch Todesangst aus; er ging in die innere Emigration. Seine aufregende Lady Macbeth aber, in der die krasse Schilderung von Katerinas unerträglicher Lebenssituation mit Ausbrüchen ekstatischer Sinneslust und lyrischen Momenten, die uns tief in ihr Herz blicken lassen, abwechselt, hat sich seit Jahrzehnten einen festen Platz im Repertoire zurückerobert.

Oper in vier Akten / UA 1934
Text von Dmitri D. Schostakowitsch und Alexander G. Preis nach Nikolai S. Leskow.
In russischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer

Musikalische Leitung
    Sebastian Weigle
Inszenierung
    Anselm Weber
Bühnenbild und Kostüme
    Kaspar Glarner
Licht
    Olaf Winter
Video
    Bibi Abel
Chor
    Tilman Michael
Dramaturgie
    Konrad Kuhn

Katerina Ismailowa
    Anja Kampe
Sergei
    Dmitry Golovnin
Boris Ismailow / Alter Zwangsarbeiter
    Dmitry Belosselskiy
Sinowi Ismailow
    Evgeny Akimov
Der Schäbige
    Peter Marsh
Sonjetka
    Zanda Švēde
Pope
    Alfred Reiter
Polizeichef
    Iain MacNeil
Verwalter / Sergeant
    Anthony Robin Schneider
Axinja
    Julia Dawson
Hausknecht
    Mikołaj Trąbka
Polizist / Wachposten
    Dietrich Volle
Lehrer / 1. Vorarbeiter
    Theo Lebow
Betrunkener Gast / 2. Vorarbeiter
    Michael McCown
3. Vorarbeiter
    Hans-Jürgen Lazar
Zwangsarbeiterin
    Barbara Zechmeister
Kutscher
    Alexey Egorov
Mühlenarbeiter
    Yongchul Lim

Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Nov 2019
So03. Do07. So10. Do14. So17. Fr22. Fr29.
Dez 2019
So08. Do

Das Bild zeigt  Dmitri D. Schostakowitsch

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