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"Requiem / The Lost Ones" - Tanzabend mit Choreografien von Giuseppe Spota und Erion Kruja - Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Samstag, 15. Januar 2022, 19.30 Uhr

In Ritualen nimmt der Mensch Abschied und sucht Trost, für sich und für die Seele von Verstorbenen. Mit „Requiem“ setzt Giuseppe Spota, Direktor der MiR Dance Company, die Beschäftigung mit Ängsten und deren Überwindung fort, die alle Tanz-Neuproduktionen der Spielzeit 21.22 auf unterschiedlichste Weise durchzieht. Nun feiert die in diesem Zyklus zentrale Produktion „Requiem / The Lost Ones“ im Großen Haus des Musiktheater im Revier Premiere. Mit Chor, Solist*innen und Orchester ist sie zugleich die am umfangreichsten besetzte Tanzproduktion der laufenden Spielzeit.

Copyright: Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Die Angst vor dem Tod hat etliche große Meisterwerke der europäischen Musikgeschichte hervorgebracht – darunter zweifellos das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Mythen ranken  sich  um  sein  letztes  Werk.  „Ich  vollende  meinen  Grabgesang.  Ich  darf  ihn  nicht unbeendet hinterlassen“, soll Mozart seinem Freund, dem Librettisten Da Ponte, geschrieben haben. Spätestens mit Milos Formans Film „Amadeus“ ist die Vorstellung, der Komponist habe  das  Requiem  in  Erwartung  seines  eigenen  Todes  geschrieben,  auch  bildlich  im kulturellen Bewusstsein verfestigt. Spota lässt sich von Mozarts Kreativität inspirieren und übersetzt seine musikalische Gedankenwelt in eine Vielfalt von Tanzszenen, in denen das Schicksal  den  Menschen  leibhaftig  begegnet.  Das  Zeremonielle  einer  katholischen
Totenmesse stellt er religiösen Ritualen anderer Kulturen gegenüber, die den Tod weniger mit Trauer und Furcht als mit Begegnung und Weisheit verbinden.  

Chor, Solist*innen und Orchester bilden für Spotas Choreografie den Hintergrund und sind sichtbar  auf  der  Bühne  positioniert.  Die  Tänzer*innen  agieren  auf  dem  gedeckelten Orchestergraben.  Spektakuläres  Element  der  Kreation  sind  acht  Halbkugeln  mit  einem Durchmesser von zwei Metern, mit, in und auf denen getanzt wird.

Der zweite Teil des Abends wird von dem albanischen Choreografen und Komponisten Erion Kruja  kreiert.  Aus  Samples  collagiert  er  für  sein  Stück  assoziative  Klanglandschaften. Gemeinsam mit Thomas Ratzinger entwirft Kruja einen Bühnenraum aus purem Licht. „The Lost  Ones“  denkt  die  Themen  von  „Requiem“  weiter  und  überführt  sie  ins  Heutige.  

Die Choreografie ist eine Studie übers Weitermachen, Durchhalten und Scheitern, Vereinzelung und  Gemeinschaft  und  über  den  Verlust  –  von  Menschen  genauso  wie  von  Dingen, Erinnerungen und Gewohntem. Kruja nutzt eine gruppenorientierte Bewegungssprache, die mit ihrem hohen Energieniveau auch die Athletik der Mir Dance Company voll fordert.  
 
MiR Dance Company

Termine  
Nach der Premiere am Samstag, 15. Januar 2022 folgen diese Termine:
Samstag, 22. Januar 2022, 19.30 Uhr
Samstag, 05. Februar 2022, 19.30 Uhr
Sonntag, 13. Februar 2022, 18.00 Uhr
Sonntag, 20. Februar 2022, 18.00 Uhr
Samstag, 19. März 2022, 19.30 Uhr
Samstag, 26. März 2022, 19.30 Uhr
Freitag, 15. April 2022, 18.00 Uhr

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