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Uraufführung: "Treuhandkriegspanorama" von Thomas Freyer im Deutschen Nationaltheater Weimar

Premiere 20.01.2022, 20 Uhr, e-werk weimar (Maschinensaal)

Spurensuche in der Vergangenheit. -- Mit der Treuhand und den Auswirkungen ihrer Tätigkeit in Nordthüringen beschäftigt sich das Stück. In dem Auftragswerk des DNT Weimar unternimmt der Autor den Versuch einer differenzierten Betrachtungsweise der damaligen Geschehnisse. Er entwirft dafür einen fiktionalen Erzählstrang über eine Familie im Eichsfeld, die von den Verwerfungen durch die Stilllegung des Kalibergwerks in Bischofferode betroffen ist.

 

 

Copyright: Candy Welz

Der Sohn möchte herausfinden, wie seine Eltern diese Zeit des Umbruchs erlebt haben und warum sie nach über 30 Jahren noch immer nicht damit abschließen können. Auf seiner Spurensuche gräbt er sich in einen Berg von Familienerinnerungen. Dabei stößt er auf den Arbeitskampf der Bergleute, auf enttäuschte Hoffnungen und Zeitgenossen, die wie Geister zwischen Vergangenheit und Zukunft keine Ruhe finden.

In Verbindung mit dokumentarischen Quellen und zentralen Motiven von Tübkes Bauernkriegspanoramas zeichnet Freyer ein ambivalentes, vielleicht widersprüchliches Bild der Treuhand und der Ereignisse, in dem konträre Meinungen und Erfahrungen Platz haben. So lässt er  beispielsweise Helmut Kohl, Gerhard Schürer und der Treuhand-Direktor für Bergbau Klaus Schucht das historische Umfeld der Wiedervereinigung und des Wirtschaftsumbaus nach 1990 umreißen. Daneben kommen Treuhandmitarbeiter*innen selbst zu Wort, die von ihrer Arbeit berichten und von ihrer Wahrnehmung dieser Zeit erzählen.

Regisseur Jan Gehler befragt in seiner Inszenierung gemeinsam mit Rosa Falkenhagen, Martin Esser, Fabian Hagen, Marcus Horn und Janus Torp dieses Kapitel deutscher Wiedervereinigungsgeschichte aus der Perspektive der Nachgeborenen. Mit dem Dramatiker, der wie er selbst in Thüringen aufgewachsenen ist, verbindet ihn eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Das in Kooperation mit dem Landesarchiv Thüringen und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin realisierte Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und dem GLS Treuhand e.V.

    Jan Gehler    (Regie)
    Sabrina Rox    (Bühne)
    Katja Strohschneider    (Kostüme)
    Vredeber Albrecht    (Musik)
    Carsten Weber    (Dramaturgie)

Mit
    Martin Esser    
    Rosa Falkenhagen    
    Fabian Hagen    
    Marcus Horn    
    Janus Torp    

Die nächsten Vorstellungen nach der Premiere am 20.1. stehen am 25.1., 12.2., 22.2. und 26.3.2022 auf dem Programm. Weitere sind in Planung.

 

 

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